Hoyerhagen nimmt siedlungsgeschichtlich im Hoyaer Raum eine Sonderstellung ein. Erst im 13. Jahrhundert, später als die Nachbarorte, entstand Hoyerhagen durch eine planmäßige Binnenkolonisationsmaßnahme. Graf Heinrich II. ließ eine Hagenhufensiedlung anlegen mit dem Ziel, den bis nach Martfeld, Wechold, Eitzendorf und Oiste reichenden Mallen zu kultivieren. Die ersten Siedler, 12 „Häger“, erhielten besondere Rechte und Befreiungen von bestimmten Abgaben. Auf ihr besonderes „Hägerrecht“ bestanden diese Höfe bis in das 17. Jahrhundert. In einem Waldstück liegt der jüdische Friedhof, der 1714 nicht nur der Synagogengemeinde Hoya als Begräbnisstätte diente. Die letzte Beisetzung fand im Januar 1941 statt. Noch im März 1945 wurde der Friedhof schwer verwüstet und viele der alten Grabsteine entwendet und/oder vernichtet. Die 180 erhalten gebliebenen Steine mit ihren kunstvoll ausgeführten Ornamenten und den individuell gestalteten hebräischen Inschriften weisen auf die kulturhistorische Bedeutung des Hoyerhäger Judenfriedhofes hin. Heute zählen zur Gemeinde Hoyerhagen die Ortsteile Tivoli, Vogelsang, Rohlfen, Wehrenberg, Vorberg, Heidböhl, Mallen, Rotenbrande und Memsen.
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