Das alte niedersächsiche Adelsgeschlecht, welches bereits 1189 urkundlich erwähnt wird, ist seit 1325 ansässig auf dem Rittergut in Hoya, unmittelbar neben dem Rathaus am Ostufer der Weser gelegen. Der Gutshof hat eine wechselvolle Geschichte. Im Dreißigjährigen Krieg, 1625, wurde er durch die Dänen wahrscheinlich völlig zerstört und im Jahre 1650 notdürftig wieder aufgebaut. 1721 entstand dann ein schlossähnliches Wohnhaus, das wiederum gewaltsamen Kampfhandlungen zum Opfer fiel. Es wurde mit allen Wirtschaftsgebäuden während des Siebenjährigen Krieges am 23. Febuar 1758 auf Befehl des französichen Generals Chabot niedergebrannt. Das neue Wohnhaus stammt aus dem Jahr 1765, das 1830 um einen Anbau erweitert wurde.
In diesem Anbau birgt der für festliche Anlässe eingerichtete „Rittersaal“ eine kultur- und kunsthistorische Besonderheit: Den Raum schmückt eine farbenprächtige Bildtapete. Ein komplett dreißig Bahnen umfassendes Panorama zeigt „Les Vues des Brésel“ aus der Kolonialzeit mit exotisch anmutenden Landschaften, Bauten, Szenen aus der Arbeitswelt der Sklaven, einem Stierkampf sowie Begegnungen zwischen Indianern und Weißen. Das in dieser Form einmalig in Europa erhaltene Kunstwerk wurde 1829 in der noch heute bestehenden elsässischen Tapetenmanufaktur Jean Zuber et Cie handgedruckt. Die Motive gehen auf Originale des Malers Johann Moritz Rugendas (1802-1858) zurück, der zwischen 1822 und 1824 an einer Expedition durch Brasilien teilnahm und sich später nochmals längere Zeit in Südamerika aufhielt.
Quelle: www.mittelweser-tourismus.de